Nachtmahr

Die Treppe hinauf, in die Dachkammer geflüchtet,
höre ich sie ums Haus schleichen.
Blutunterlaufenes Heulen begleitet ihr rasendes Rütteln
an den verschlossenen Türen.
Sie alle sind versammelt.
Der Rattenfüßige, der den Kopf in jedes Erdloch bohrt,
um meinem Herzschlag durch die Erde aufzuspüren.
Eis ist sein Atem.
Die graugesichtige Alte mit den Fledermausflügeln,  die nach meiner Wärme giert.
Sie frisst die Feuer der Herzen.
Der Schlimmste, der mit der Löwenmähne,
der mit Schlangenaugen durch mein Fenster späht.
Mit sanfter Stimme ruft er meinen Namen und
behauptet, mein verlorener Geliebter zu sein.
Er lügt.
Er ruft den falschen Namen.
Mein Geliebter hatte nie Schlangenaugen.
Banges Warten auf den Morgen.
Beim ersten Strahl der Sonne verweht der Spuk.
Das Gelichter verschwindet in seinen Löchern.
Ich überprüfe die Schlösser.
Rüste mich  für den Ansturm der kommenden Nacht.
© gabi m. auth

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