Schreibt die Namen in die Wolken

Es regnet. Schwer lasten graue Wolken auf dem Land. Die Pferde auf der Weide stehen aufgereiht, hölzern, als hätten sie den Blues. Wie denn auch könnte heute die Sonne scheinen, angesichts der entsetzlichen Bilder?
Im Laufe der Jahre gab es viele Berichte aus Kriegsgebieten. Mit grausamen Bildern.
Was macht diese hier so durchdringend anders, dass es bis auf die Knochen geht, das Herz für einen Moment erstarren lässt?
Nicht in ihren Dimensionen, aber in der Missachtung des Lebens, dem gänzlich fehlenden Respekt vor der Schöpfung lassen die Taten, die dort zu sehen sind, an das Dritte Reich denken. Mitten in den Straßen einer Stadt wahllos herausgegriffene Kinder, Frauen und Männer, ermordet, vergewaltigt, erschossen. Männer hingerichtet, die Hände auf dem Rücken gefesselt. Das Weiß der Kabelbinder um tote Hände brennt sich in die Netzhaut und bleibt. Eine unsichtbare Narbe der Unmenschlichkeit, der Finsternis in der Welt.
Verdunkelt den Himmel über Russland. Schreibt die Namen der Toten in die schwarzen Wolken. In großen Buchstaben. Blutrot für Alle, die den Lügen ihrer Führer glauben.
Löscht den Namen des Aggressors aus dem Buch des Lebens, aus der Geschichte der Menschheit.

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