Abgesang auf Weihnachten

Überall Weihnachtslichter.
Rundherum „Oh Tannenbaum“.
Engel mit leuchtenden Gesichtern.
Komm, lass uns hier abhauen.
Lass uns in die Tiefe tauchen,
zwischen Lichterketten
Glühwein und Lamettaglanz
die Wahrheit finden, das,
wonach sich alle sehnen,
das ungehörte Echo eines
fast vergessenen Gesangs.
Nicht die goldene Uhr,
das I-Phone, die Playstation,
oder ein kostbares Parfum,
nicht große Worte von
Frieden, Freiheit, Einigkeit,
stillen den Hunger,
der auch nach dem Fest noch
unvermindert drängt,
die Sehnsucht nach
den kleinen Dingen, nach
Berührung unserer Hände,
Blicken, die sich finden.
Gesichter aufmerksam
einander zugewandt.
Geteiltes Lachen, Achtung
vor dem Anderen, der fremd
und  unbegreiflich scheint.
Komm, lass uns hier abhauen
und Tiefseetaucher werden
in unser Wesen weit hinein,
wo wir den Ursprung finden,
das Nichts, wo alles still,
neu, unversehrt und
Liebe wieder möglich ist.
© gabriele auth

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Foto: Pixabay

 

Ein neues Jahr

Lasst uns jeden Tag ein neues Jahr beginnen.
Denn so ist es in Wirklichkeit.
Für jeden Tag ein neues Jahr,
ein Feuerwerk im Denken und Fühlen,
leuchtende Blumen im Herzen,
strahlende Sterne im Verstand
und Liebe
immer mit Liebe.

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Danke an alle meine Leser

Jahresringe

Bilder vom
Krieg.
Anblick des
Leids.
Lähmende Ahnung
von Hilflosigkeit.
Der Versuch, zu
verstehen.
Der Wille, zu
sehen.

Die offene Tür.
Eine helfende Hand.
Dies Leben.
Diese Menschen.
Die Geschichte.
Dies Land.

Erinnerung
an Liebe.
Spuren von
Glück.
Jahresringe ins
Wesen geprägt.
Der Blick
nach vorne.
Ein Gruß
zurück.
 

Neujahr

Süße Melancholie des Neujahrstages.
Altes nicht ganz vergessen und gegangen.
Neues noch nicht wahr und offenbar.
Herz im Mittelpunkt der Möglichkeiten,
zwischen Tod, Geburt und Neubeginn.
Und dann der Regen in den kahlen Birken
und die dunklen Silhouetten von Krähen
am grauweißen Himmel und jedes Lächeln
ein Sonnenstrahl, Vorbote aufkeimender Wärme.
Fülle.