Krieg und Frieden

Bomben auf Mariupol
Menschen rennen
schreien, fallen.
Im Korbsessel
neben dem Fernseher
der Kater
putzt sein Gesicht
Krieg und Frieden
nebeneinander
mitten in meinem
Wohnzimmer
weit entfernt
ganz nah
hochgradig real.
(c) Gabriele Auth



Geh …

Geh uns
aus der Sonne
alter Mann.
Du verdunkelst
die Tage
mit deiner Gier,
beschmutzt,
was hell war.
Verlottert im
Rausch deiner
vermeintlichen
Bedeutsamkeit
zerrst du Alles
in den Schlund
deiner Selbstsucht.
Wie erleichtert
werden wir sein,
wenn der Lauf
der Geschichte
dir Zügel anlegt,
dich reitet wie einen
störrischen Esel
tief in deine
eigene Hölle.
Dein wütender
Abgesang
wird kurz
nachhallen.
– Schweigen –
– Neustart –
Ohne Dich.

© gabriele auth

Foto/Pixabay

Schuld

Am 6.8. vor 75. Jahren  fiel die Atombombe auf Hiroshima, besser gesagt, sie wurde geworfen vom US amerikanischen Militär, obwohl Japan bereits Kapitulationsbereitschaft zeigte.

„Das verstehen, das einordnen wollen, ist dasselbe wie in der Kindheit, doch die Taten haben sich unendlich weit davon entfernt. Wie lässt sich Hiroshima begreifen und einordnen, wie Auschwitz, Vietnam, wie Gaza, Syrien, Afghanistan?

Die Suche nach Schuldigen erhöht nicht das Verstehen. Trotzdem schieben Menschen die Schubladen in ihren Köpfen befriedigt zu. Hauptschuld zugeordnet, alles ordentlich etikettiert. Das Leben geht weiter wie gehabt.“

(co) Gabriele Auth

 

Auszug aus einer Kurzgeschichte, veröffentlicht in meinem Buch: „Mensch lernt von Mensch“ bestellbar leider nur noch direkt beim Masou Verlag.