Gib acht auf den Kater
husch
husch
durch den Türspalt
hopp
hopp
auf das Bett und
in Sekundenschnelle
rumpelndes
unwiderstehliches
wundermagisch erwärmendes
schnurr schnurr schnurr

Schmetterlinge zum Tee
Fledermäuse im Licht
Umschwirren mich
Wenn ich dich seh‘
Du weißt es nicht.
Fels in der Brandung
Kann selbst ich mir sein
Ich bleibe bei mir
Lass mich nicht allein
Wenn alle gehen
Bleibe ich hier
(c) Gabriele Auth
Foto/Jill Wellington on Pixabay
Am 6.8. vor 75. Jahren fiel die Atombombe auf Hiroshima, besser gesagt, sie wurde geworfen vom US amerikanischen Militär, obwohl Japan bereits Kapitulationsbereitschaft zeigte.
„Das verstehen, das einordnen wollen, ist dasselbe wie in der Kindheit, doch die Taten haben sich unendlich weit davon entfernt. Wie lässt sich Hiroshima begreifen und einordnen, wie Auschwitz, Vietnam, wie Gaza, Syrien, Afghanistan?
Die Suche nach Schuldigen erhöht nicht das Verstehen. Trotzdem schieben Menschen die Schubladen in ihren Köpfen befriedigt zu. Hauptschuld zugeordnet, alles ordentlich etikettiert. Das Leben geht weiter wie gehabt.“
(co) Gabriele Auth
Auszug aus einer Kurzgeschichte, veröffentlicht in meinem Buch: „Mensch lernt von Mensch“ bestellbar leider nur noch direkt beim Masou Verlag.
Der Boden unter
deinen Füßen bebt
Alles, was stabil und
standfest schien,
es scheint zu fließen
sieh nicht nach unten
balancier dich aus wie
ein Boxer im Ring
und dann
schau in den Himmel
wo hinter Wolken
das Licht erwacht
breite die Arme aus
so weit du kannst
bade im Licht.
Nur ein Wechsel
der Perspektive
Genesung.
(c) gabriele auth
Foto/Pixabay
Das Frühstück ist vorbei. Wir sitzen satt und zufrieden am Tisch, mein Kater und ich. Wir plaudern noch ein bisschen, unser geschätztes Morgenritual, Essen, trinken, reden. Heute geht es um „social distancing“ und all diese Corona Dinge.
„Gabo“, sagt er zu mir, das ist sein Name für mich, wobei er das O etwas in die Länge zieht wie ein „Meow“. „Gabo, denkst du, dass Europa und Amerika getrennt sind, weil das Meer sie unterbricht?“
Ich lache, ich weiß, er hat aus meinem Roman zitiert.
„Baston“, antworte ich, „du Schlitzohr, als ob du nicht genau wüsstest, was ich denke. Die Kontinente bleiben tief unten unter dem Meeresspiegel verbunden. Wir empfinden die Trennung nur weil wir nicht auf dem Wasser laufen können“, führe ich das Zitat fort.
„Eben“, sagt mein Kater und maunzt belustigt. „So ähnlich ist es auch mit der sozialen Distanz. Wo Herzen und Seelen sich in der Tiefe berühren, gibt es keine Trennung.“
Er sieht mich an. Seine großen, grünen Augen haben diesen katzentypischen geheimnisvollen Schimmer. Während wir schweigen, denke ich, er hat wie meistens recht. Unvermittelt spüre ich die Nähe und Wärme der Herzen, mit denen meines verbunden ist. Ich atme tief und zufrieden ein. Baston legt den Kopf auf die getigerten Pfoten, schließt die Augen und schnurrt. Er ist eben ein weiser alter Kater.
Eine Decke webten wir
aus unseren Träumen
wärmend, schützend
federleicht
Hoffnung und Liebe
webten wir hinein
So umhüllte sie uns
viele Jahre
sie wird bestehen wenn
der Wind nun kälter wird.
Foto/ Comfreak on Pixabay
Manchmal ist das Leben
eine Aaskrähe
im kreischenden Schwung
mitten in dein Gesicht.
Du versuchst zu verstehen.
Widerstrebende Arme sich
wandelnd zum Empfangen.
Federn streifen dein Gesicht
Angriff wird Liebkosung
Unversehens gibt das Leben
Liebe
mit sanftem Schwung
im Tanz mit dir verwoben.
(c) Gabriele Auth
Foto/ Alexas Fotos on Pixabay
Manchmal ist das Leben
ein rotes Tuch und du
ein verwundeter Stier
kämpfst doch weißt nicht
ist es je genug oder wirst du
am Ende verlieren
Painting Jonathan Auth/oil on canvas
Wiege Europas
Du
Schöne, Leuchtende
Blutige Tränen im Meer
Jahrtausende alte Kultur
geopfert auf den Altären
der verhärteten Herzen.
Deine Götter schweigen
Unheilvolle, Verratene
Du
Totenbett Europas
(c) Gabriele Auth
Foto/Pixel2013 on Pixabay
leichtsinnig fließt
mein Leben und
ich laufe mit
pflücke Sterne
am Wegesrand
einen für jeden
Augenblick
manche erlöschen
ich trage sie
zum Sternenfriedhof
lasse sie fliegen
schau ihnen nach
andere erleuchten
mir die Nacht
stehen hauchzart
dem Tag zur Seite
wo Sonnenlicht
den Himmel öffnet
für eine neue Ewigkeit.
(c) Gabriele Auth
Foto/cocoparisienne on Pixabay