Bei einer Tasse Lavendeltee

Gedanken Gedanken
übersprudelnd
geysirartig hochschießend
nachts um halb drei
wilde
Kopfkinder
Verstandgeburten
Hand in Hand
mit Herzzerbrechern.
Draußen
vor dem Fenster
schreit der Steinkauz
während ich
traumverloren
am Tisch sitze
und versuche
die wispernde
kichernde
seufzende
in den
Randbezirken
weinende Flut
einzufangen mit
meinem Stift und
zwischen die
Linien
eines schwarzen
Heftes zu sortieren
nachts
um halb drei
Verstandzerbrecher
Herzgeburten
Hand in Hand
meine
wilden Kopfkinder
Gedanken Gedanken.
(c) Gabriele Auth

Foto/ fill on Pixabay

Katereien

Gib acht auf den Kater
husch
husch
durch den Türspalt
hopp
hopp
auf das Bett und

in Sekundenschnelle
rumpelndes
unwiderstehliches
wundermagisch erwärmendes

schnurr schnurr schnurr

Foto/Nennieinszweidrei on Pixabay

In das Offene

Wo Einsamkeit
durch die Ritzen
des Alltags sickert,
wie ein Strom,
jedes Ufer überrollt
durch Häuser tobt
alles mit sich reißt
und
unter Schlick begräbt.
Wo Dächer
trostlosen Inseln gleich
Mutlosigkeit wirken,
lerne schwimmen
oder fliegen

in das Offene.
(c) Gabriele Auth

Foto/ eLaba on Pixabay

Schmetterlinge zum Tee

Schmetterlinge zum Tee
Fledermäuse im Licht
Umschwirren mich
Wenn ich dich seh‘
Du weißt es nicht.

Fels in der Brandung
Kann selbst ich mir sein
Ich bleibe bei mir
Lass mich nicht allein
Wenn alle gehen

Bleibe ich hier

(c) Gabriele Auth

Foto/Jill Wellington on Pixabay

Schuld

Am 6.8. vor 75. Jahren  fiel die Atombombe auf Hiroshima, besser gesagt, sie wurde geworfen vom US amerikanischen Militär, obwohl Japan bereits Kapitulationsbereitschaft zeigte.

„Das verstehen, das einordnen wollen, ist dasselbe wie in der Kindheit, doch die Taten haben sich unendlich weit davon entfernt. Wie lässt sich Hiroshima begreifen und einordnen, wie Auschwitz, Vietnam, wie Gaza, Syrien, Afghanistan?

Die Suche nach Schuldigen erhöht nicht das Verstehen. Trotzdem schieben Menschen die Schubladen in ihren Köpfen befriedigt zu. Hauptschuld zugeordnet, alles ordentlich etikettiert. Das Leben geht weiter wie gehabt.“

(co) Gabriele Auth

 

Auszug aus einer Kurzgeschichte, veröffentlicht in meinem Buch: „Mensch lernt von Mensch“ bestellbar leider nur noch direkt beim Masou Verlag.

Perspektivwechsel

Der Boden unter
deinen Füßen bebt
Alles, was  stabil und
standfest schien,
es scheint zu fließen
sieh nicht nach unten
balancier dich aus wie
ein Boxer im Ring
und dann
schau in den Himmel
wo hinter  Wolken
das Licht erwacht
breite die Arme aus
so weit du kannst
bade im Licht.
Nur ein Wechsel
der Perspektive
Genesung.
(c) gabriele auth

ray-1529417_1280

Foto/Pixabay

Auf dem Wasser laufen – Plauderei mit meinem Kater

Das Frühstück ist vorbei. Wir sitzen satt und zufrieden am Tisch, mein Kater und ich. Wir plaudern noch ein bisschen, unser  geschätztes Morgenritual, Essen, trinken, reden. Heute geht es um „social distancing“ und all diese Corona Dinge.
„Gabo“, sagt er zu mir, das ist sein Name für mich, wobei er das O etwas in die Länge zieht wie ein „Meow“.  „Gabo, denkst du, dass Europa und Amerika getrennt sind, weil das Meer sie unterbricht?“
Ich lache, ich weiß, er hat aus meinem Roman zitiert.
„Baston“, antworte ich, „du Schlitzohr, als ob du nicht  genau wüsstest, was ich denke. Die Kontinente bleiben tief unten unter dem Meeresspiegel verbunden. Wir empfinden die Trennung nur weil wir nicht auf dem Wasser laufen können“, führe ich das Zitat fort.
„Eben“, sagt mein Kater und maunzt belustigt. „So ähnlich ist es auch mit der sozialen Distanz. Wo Herzen und Seelen sich in der Tiefe berühren, gibt es keine Trennung.“
Er sieht mich an. Seine großen, grünen Augen haben diesen katzentypischen geheimnisvollen Schimmer. Während wir schweigen, denke ich, er hat wie meistens recht. Unvermittelt spüre ich die Nähe und Wärme der Herzen, mit denen meines verbunden ist. Ich atme tief und zufrieden ein. Baston legt den Kopf auf die getigerten Pfoten, schließt die Augen und schnurrt. Er ist eben ein weiser alter Kater.

8F770463-985F-48F3-8B63-7EF9799C8452

Federleicht

Eine Decke webten wir
aus unseren Träumen
wärmend, schützend
federleicht
Hoffnung und Liebe
webten wir hinein
So umhüllte sie uns
viele Jahre
sie wird bestehen wenn
der Wind nun kälter wird.

woman-1581202_1280Foto/ Comfreak on Pixabay

Krähenflug

Manchmal ist das Leben
eine Aaskrähe
im kreischenden Schwung
mitten in dein Gesicht.
Du versuchst zu verstehen.
Widerstrebende  Arme sich
wandelnd zum Empfangen.
Federn streifen dein Gesicht
Angriff wird Liebkosung
Unversehens gibt das Leben
Liebe
mit sanftem Schwung
im Tanz mit dir verwoben.

(c) Gabriele Auth

common-raven-4010290_1280Foto/ Alexas Fotos on Pixabay

Sarahs Song – Geburtstagslied für eine sehr spezielle Frau

A pretty punk-princess
is born in nineteeneightyone
her eyes are sparkling blue,
her smile is shining like the sun.

And butterflies
are dancing in the sky
a tiny little princess
learns to live by and by.

She grows up, learns to play,
to speak, to tell the world her wishes
all she wants is pink, her shoes,
her dress, her cups and dishes.

And butterflies
are smiling in the sky
a tiny little princess
is growing by and by.

Then she becomes a sister,
woman, mother and a wife
her beauty and her heart
is lighten up her husbands life.

And butterflies
are singing in the sky
a tiny little princess
is grown up by and by.

Today is her birthday
we just made a little song
we hope she will enjoy it
when we come and sing along.

Have a nice day
and all your luck may stay
the tiny little princess
is the queen of today.

blue-dress-4342411_1280

 Foto on Pixabay